Gedenkkultur

Gedenkkultur

Grundlegendes:

Gedenkkultur an der OBRS

Die OBRS pflegt seit dem Jahre 2018 eine intensive Gedenkkultur.
                                                                                                                             Alles begann während der Projekttage im Juli 2018 zum Thema Europa, bei denen wir uns mit Einzelschicksalen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg beschäftigt haben. In Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge haben wir eine Fahrt zur deutschen Kriegsgräberstätte Ysselstyn durchgeführt. Das war der Start die Gedenkkultur an unserer Schule weiter auszubauen.                                                                                                                             
Noch im selben Schuljahr hat Frau Garrelt- Wutschka den Schülerwettbewerb „Begegnung mit Osteuropa“ der Bezirksregierung Münster gewonnen. Als Sonderpreis durfte ein ausgewählter Kreis eine Studienreise nach Krakau inkl. umfangreichem Programm machen. Unter anderem konnte unsere Delegation mit Frau Schmidt und Angelina de Lorenzis, unserer damaligen Schulsprecherin, das Krakauer Ghetto, die Fabrik von Oskar Schindler und die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besuchen.                                                                                                                                                                            
Auch auf dem Hintergrund dieser Erfahrung haben wir beschlossen, unsere Gedenkkultur auf einen neuen Weg zu bringen. Die Idee, einer Kooperation mit dem Volksbund und der VHS einzugehen, konnte umgesetzt werden. Damit haben wir uns verpflichtet, eine aktive Zusammenarbeit zu pflegen und das Geschichtsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu schärfen.
                                                                           
Gemeinsam mit Herrn Pohl, dem Leiter der VHS, konnten wir unsere Friedhöfe in Recklinghausen erkunden und haben gelernt, dass der Friedhof auch ein Lernort für Geschichte sein kann.                                                                                                                    
Die Ausrichtung des Gedenktags an die Opfer der NS-Zeit am 29.01.2019 hat unsere Arbeit mit der VHS und dem Volksbund weiter vertieft. Dabei sind u.a. Portraits der jüdischen Opfer entstanden. Für den Besuch des Riga-Komitees vom 26.- 28.09.19 haben wir uns intensiv mit deren Schicksalen beschäftigt und dazu eine Ausstellung vorbereitet. Als Symbol dafür, dass ganze Familien zum Opfer der Gewaltherrschaft geworden sind, setzen wir uns mit dem Online-Gedenkbuch der Stadt Recklinghausen und mit dem Werk „Abgemeldet nach unbekannt“ auseinander. Die Lebensgeschichten der Familien haben wir in Form von Stammbäumen dargestellt.
Zudem hatten wir das große Glück, schon mehrmals Herrn Sally Perel persönlich zu erleben. Am 26.06.2019 erzählte er von seinem Leben während der Nazi-Zeit. Sehr eindrucksvoll fanden wir dabei seine Schilderung über das Leben während der Kriegszeit.            

Alle Beiträge sollen gegen das Vergessen und für die Friedenserziehung sein.
Weitere Projekte und Studienfahrten werden folgen.

F. Schmidt, Fachschaftsleitung Geschichte

letzte Berichte:

Gedenkstättenfahrt am 23.09.2022 zur Wewelsburg in Büren bei Paderborn

Unser Tag begann um 8:15 Uhr, als wir mit dem Bus zur Wewelsburg gefahren sind. Die Busfahrt dorthin dauerte ca. 1 Stunde 30 min. Als wir an der Wewelsburg ankamen, wurden wir nach Klassen in 3 Gruppen aufgeteilt.

Die Tour der 10c begann im Untergeschoss, wo wir von unserem Tour Guide erstmals über die Bedeutung der SS-Gesellschaft aufgeklärt worden sind und wofür SS steht, nämlich „Schutz Staffel“. Der Tour Guide hat uns zudem auch über die Anführer der SS aufgeklärt, wie zum Beispiel Heinrich Himmler, der die Wewelsburg renoviert hat und zum Hauptsitz der SS gemacht hat und diese in einem offiziellen Schreiben als SS Schule angegeben hat. Danach hatten wir Zeit, uns die Ausstellungsstücke genauer anzusehen, worunter auch ein Stuhl mit dem Logo der SS war. Der nächste Stopp unserer Tour war vor einer Uniform eines SS Mannes, welche von Hugo Boss angefertigt wurde. Der Tour Guide erklärte, dass dies den Hochmut der SS Mitglieder dargestellt hat, da ihre Uniformen viel eleganter waren als die normalen Uniformen. Zudem sah man einen Totenkopf auf der Uniform. Auf Nachfragen erklärte der Tour Guide dann, dass dies bedeutete, dass der ehemalige Träger dieser Uniform ein Exekutor war und in einem der KZs tätig war.

Danach sind wir an den Ort gegangen, wo ein Denkmal für die Arbeiter stand. Das Denkmal war eine Lore, die neben dem damaligen Bergbau stand. Als Erinnerung an die vielen Menschen, die dort zur Zwangsarbeit gezwungen worden sind. Nach dieser Belehrung sind wir in den Nordturm gegangen, wo wir in einen Raum mit runder Decke kamen. Der Tour Guide sagte, dass dieser Raum wahrscheinlich als Grabstätte der SS Offiziere gedacht war, doch dieser Plan nie ausgeführt werden konnte. An der Decke sah man ein Hakenkreuz, welches direkt über der runden Einkerbung im Boden war. Aus dieser Einkerbung sah man ein Rohr, welches nach der Vermutung der Historiker für die Einäscherung der SS Offiziere gedacht war. Dieser Raum war unser nächstes Besichtigungsziel. Dies war der vorgesehene Konferenzraum der SS Mitglieder, doch er wurde nie fertig gestellt. In dem Raum waren überall Sitzkissen und Bänke, welche dort extra hingestellt worden sind. Der Tour Guide erklärte uns, dass dieser Raum für viele Anhänger des Nationalsozialismus ein heiliger Ort ist, weswegen sich die Historiker entschieden haben, bewusst dort Sitzmöglichkeiten hinzupacken, um diesem Platz seine „Heiligkeit“ zu nehmen. Die Leute, die diesen Raum betreten, sollen sich nämlich nicht verhalten, als sei der Raum heilig, sondern als wäre es ein ganz normaler Raum, wo man es sich gemütlich macht. Was an diesem Raum sehr auffallend ist, ist das Symbol auf dem Fußboden, die „Schwarze Sonne“, wie man es nennt. Dieses Symbol stand eigentlich nie direkt in Verbindung mit den Nationalsozialisten, dies passierte erst Jahre später. Der nächste Raum auf unserer Tour informierte über den Aufbau des KZ von Wewelsburg. In diesem Raum konnte man einen Miniaturbau des KZ sehen. Dazu wurde uns erklärt, dass das KZ von 1941-1945 in Betrieb war und über 1.300  Leute dort starben.

Von 13:00 Uhr bis 14:30 Uhr hatten wir Zeit uns noch einmal frei umzusehen oder etwas zu essen und ein Arbeitsblatt von unseren Lehrern zu dem Tag an der Wewelsburg zu bearbeiten. Um 14:30 Uhr haben wir uns dann auf die Rückreise gemacht und waren um ca. 16:00 Uhr wieder am Gertrudisplatz. Dies war unser Ausflug zur Wewelsburg.

Lena,10c                 

Im Schuljahr 2020/21 konnte leider keine Gedenkstätten-Fahrt durchgeführt werden.

Über die Gedenkstätten-Fahrt im Jahr 2019 „In Flanderns Fields“ wird hier berichtet.

Volkstrauertag 2019

Am Sonntag, 17.November 2019 beteiligten sich Schülerinnen und Schüler der OBRS an der städtischen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Lohtor. Sie nahmen an der Kranzniederlegung teil und trugen Texte vor, um bewusst zu machen, dass Frieden und Freiheit bei uns keine Selbstverständlichkeit sind und um an die Opfer von Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen zu erinnern.

Frau Schmidt konnte als Vertreterin der OBRS aufgrund der Kooperation mit dem Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge die würdevolle NRW-Landesfeier zum Volkstrauertag in Hövelhof besuchen.

von links nach rechts:
Thomas Kutschaty (Landesvorsitzender des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge), Frau Schmidt  (Lehrerin der OBRS), Herr Gollmann (Bildungsreferent des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge), Stefan Schmidt (Referent Geschäftsleitung, kom. Landesgeschäftsführer)

Ein Bericht mit Fotos und Video auch hier:
https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Paderborn/Hoevelhof/4034227-Wuerdevolle-NRW-Landesfeier-zum-Volkstrauertag-in-Hoevelhof-mit-Video-Niemohls-weyer-niemals-wieder

Zu Besuch beim „Hitlerjungen“ Salomon

Das Erinnern an Schicksale im 1. und 2.Weltkrieg gehört fest zum Unterricht der Klassen 10, zum Beispiel durch Gedenkstättenfahrten, die Gestaltung des Opfergedenktags Anfang des Jahres und weiterer Projekte. Vor den Sommerferien 2019 konnten die jetzigen Zehntklässler den Zeitzeugen Sally Perel im BIZ erleben und waren sehr beeindruckt.

Gedenkstein an die Opfer des Nationalsozialismus gesetzt

Anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus Ende Januar wurde im Auftrag der Otto-Burrmeister-Realschule eine Baum-Hasel am Hain der Menschenrechte gepflanzt, um an die Getöteten und die unzähligen Menschenrechtsverletzungen in dieser Zeit zu erinnern. Witterungsbedingt konnte im Januar der zum Baum gehörige Gedenkstein nicht gesetzt werden. Diese Aufgabe übernahmen nun Schülerinnen und Schüler der AG „Grüner Otto“ unter Leitung von Herrn Volker Hardt. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von Frau Dorothea Lüke; die sich bei Amnesty International engagiert. Wie auf den Bildern zu erkennen; waren alle Beteiligten couragiert bei der Sache und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen.

Text und Bilder: Hansjörg Rommel Bild von links nach rechts: Resul Topcu, Volker Hardt. Henry Elpelt, Michael Vasilevskij, Celine Albrecht. Tabea Albrecht

„Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus „

Am Montag, 28.01.2019 hat unsere Schule mit den Zehntklässlern den „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus “ gestaltet, um  das Leid der Vertriebenen, Verfolgten und Ermordeten  in Erinnerung zu rufen. Die Veranstaltung selbst und die Zeit der Vorbereitung waren nachhaltige Erlebnisse.

„In Flanders Fields“ – Fahrt der Otto-Burrmeister-Realschule in Recklinghausen zu den Erinnerungsorten des Ersten Weltkriegs in Flandern

Zwischen dem 06. und 08. November spürten 45 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 der Otto-Burrmeister-Realschule in Recklinghausen den Schrecken des Ersten Weltkriegs in Belgien nach. Der Besuch auf den ehemaligen Schlachtfeldern in Westflandern ist Teil der Bildungspartnerschaft zwischen der Realschule und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Möglich wurde die Studienfahrt durch die finanzielle Unterstützung der LWL-Kulturabteilung sowie der Stiftung Gedenken und Frieden. Die Schülerinnen und Schüler wurden begleitet von den Lehrkräften Fatima Schmidt und Werner Vogt sowie der Sozialarbeiterin Christin Altmann und Daniel Gollmann, dem Bildungsreferenten des Volksbundes.

Erstes Ziel war die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Lommel des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Dort lernten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Führung die deutsche Kriegsgräberstätte Lommel kennen, auf der rund 39.000 Gefallene ruhen, davon 542 aus dem Ersten Weltkrieg. Im Mittelpunkt der Führung standen Gräber, an denen ein Mitarbeiter der Jugendbegegnungsstätte über das Schicksal der dort bestatteten Menschen berichtete. Die Auswahl der Gräber berücksichtigte verschiedene Gruppen von Kriegstoten, die in Lommel bestattet sind. Dadurch wurde den Schülerinnen und Schülern zweierlei deutlich: was Krieg für das Leben jedes einzelnen bedeutet, und dass Krieg alle Menschen trifft – nicht nur Soldaten. Vertieft wurden die Eindrücke dann in einem anschließenden Workshop, in dem die Schülerinnen und Schüler anhand persönlicher Geschichten nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Menschen und Konflikten in Vergangenheit und Gegenwart suchten.

Den Schwerpunkt der Studienreise bildete die Fahrt zu den Schauplätzen des Ersten Weltkriegs in Westflandern, denn dort lassen sich wie in kaum einer anderen Region Europas die Spuren der Kriegsereignisse des Ersten Weltkrieges und unterschiedliche Formen des Gedenkens finden. Auch rund 100 Jahre später stößt man noch vielerorts auf zahlreiche Relikte des Ersten Weltkriegs: Schützengräben, Bunker, Bombentrichter, Denkmäler, Museen oder Kriegsgräberstätten. Ziele waren zunächst die britische Kriegsgräberstätte Tyne Cot Cemetery und die deutsche Kriegsgräberstätte Langemark – zwei von mehr als 140 Kriegsgräberstätten, auf denen über 300.000 Gefalle aus mehr als 50 Nationen bestattet sind; darunter auf deutscher Seite auch Soldaten aus Recklinghausen. Die völlig unterschiedliche Gestaltung der Kriegsgräberstätten warf bei den Schülerinnen und Schülern Fragen nach dem unterschiedlichen Umgang der einzelnen Nationen mit ihren Kriegstoten auf. Eindrucksvoll deutlich wurden ihnen hier auch noch einmal die Dimension des Krieges und das viele Leid, das er den Menschen durch Tod und Zerstörung bringt.

Abschließend stand ein Besuch des „In Flanders Fields Museum“ in Ypern auf dem Programm. Im Mittelpunkt der interaktiven Ausstellung stehen die vier Flandernschlachten zwischen den Deutschen und den Westalliierten, in deren Verlauf zwischen 1914 und 1918 insgesamt über eine halbe Million Menschen ums Leben kamen und die gesamte Region entvölkert und völlig verwüstet wurde. Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler eindrucksvoll, wie verheerend und sinnlos Krieg und wie wichtig Frieden ist.

Die begleitenden Lehrkräfte Fatima Schmidt und Werner Vogt waren sich am Ende der Fahrt einig, dass Belgien als Schauplatz großer kriegerischer Auseinandersetzungen beider Weltkriege mit seinen verschiedenen Erinnerungsorten ein lohnendes Ziel für eine Studienfahrt ist und den Unterricht auf eindrückliche und anschauliche Weise ergänzt.